GESCHICHTE DES FLIPPERKASTEN

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ÜBER die Flipperbar

Herzlich Willkommen in der privaten Flipperbar! Hier können Sie eine exklusive Sammlung von Flippern und originalen Arcades der 80 und 90er Jahre genießen. Die Bar ist nicht öffentlich, sondern kann für private Geburtstagsfeiern, Firmenveranstaltungen, Vereinsausflüge oder Gruppen bis zu 20-25 Personen gebucht werden. Die Miete beträgt 250.- sFr. pro Abend und beinhaltet das Spielen aller Geräte. Bitte beachten Sie, dass Getränke nicht im Mietpreis enthalten sind.

Die Flipperbar befindet sich im ehemaligen Slotbahndrom des Minigolf Buchs, und umfasst Flipper von 1976-2020. Dies ist eine großartige Gelegenheit, Ihre Freunde und Kollegen mitzubringen und eine einzigartige Erfahrung zu erleben, während Sie Ihre Flipper-Fähigkeiten testen. Die Auswahl an Automaten ist wirklich umfangreich, von den ältesten bis zu den neuesten Flipperkästen, alle in einer wunderbaren Atmosphäre und in perfektem Zustand erhalten.

Für den Preis von 250.- sFr pro Abend können Sie und Ihre Gruppe einen unvergesslichen Abend voller Spaß und Unterhaltung genießen. Sie haben die Möglichkeit, jedes Gerät zu spielen, das in der Bar verfügbar ist, und Ihre Fähigkeiten an den Pinballs zu testen. Die Bar ist perfekt für alle Arten von Veranstaltungen, Geburtstagsfeiern bis hin zu Firmenveranstaltungen und Vereinsausflügen.

Bitte kontaktieren Sie mich, wenn Sie weitere Informationen wünschen oder wenn Sie die Bar für Ihre Veranstaltung buchen möchten. Wir freuen uns darauf, Ihnen und Ihrer Gruppe eine unvergesslichen Abend zu bieten!

Anfragen nehme ich auch gerne telefonisch entgegen. +41 79 66 99 8 99

 

Viele Jahrhunderte in die Vergangenheit reicht die Geschichte von Spielen, die mit mehr oder weniger kugelförmigen Objekten aus Glas, Holz, Metall oder Stein gespielt wurden. Für die Beschäftigung im Freien kommen einem dabei Boccia, Boule oder Rasenbowling in den Sinn; bei den Spielen im Haus sind es auch Billard und seine Varianten. Zu diesen zählt auch Bagatelle, ein Spiel, das im Frankreich des späten 17. Jahrhunderts entstand.

In diesem Spiel wurden, lange Zeit mit einem Queue, Kugeln eine schiefe Ebene hinaufgestoßen mit dem Ziel, sie in bestimmte Löcher zu befördern oder an bestimmten Hindernissen vorbei. Die Spielfelder wurden zusätzlich mit Nägeln (pins) bestückt, um den Weg der Kugeln (ball) zu manipulieren. Daher leitet sich auch der englische Name für den Flipper ab – Pinball.

Schon im 18. Jahrhundert wurden die ersten federbetriebenen Mechanismen entwickelt, welche die Kugeln in einer separaten Bahn am Rand des Spieltisches mit Schwung nach oben und auf ihren Hindernisparcours beförderten. 1871 gilt schließlich als das Geburtsjahr des modernen Flipperspiels, als Montague Redgrave sein Patent für „Improvements in Bagatelle“. Dazu gehörte die Verkleinerung auf Tischspielgröße und der weiterentwickelte Mechanismus der Einschussfeder.

In der Nachfolge des Börsencrashs von 1929 erlebten Pinball-Automaten, mittlerweile münzbetrieben, ihren ersten kommerziellen Erfolg. Insbesondere David Gottlieb konnte sich ab 1931 mit dem Spiel ‚Baffle Ball‘ als erster großer Hersteller von Pinball-Automaten etablieren. Ab 1932 folgte Raymond Moloney mit ‚Ballyhoo‘ und seiner Firma Bally.

Ebenfalls in die 30er-Jahre fiel die Elektrifizierung der Automaten, zunächst mit Batterien, und schon bald mit Strom. Die nun mit Glöckchen und Lichtern ausgestatteten Geräte wurden in technischer Hinsicht immer ausgefeilter. Durch die oft pilzförmigen pop-bumper, die in der Lage sind, Kugeln in eine andere Richtung zu schlagen, durch elektrisch gesteuerte Auswurflöcher (ejects) oder durch Zielscheiben (targets) wurden die Spiele abwechslungsreicher und fordernder. Der tilt-Mechanismus bestrafte das Schlagen, Schütteln oder Treten der Automaten.

Im Jahr 1947 wurde ein neuer Meilenstein gesetzt: Die Einführung von flippers, den charakteristischen Hebeln, welche dabei helfen, die Kugel im Spiel zu halten. Diese Hebel, oder Flipperfinger, haben – unschwer zu erkennen – den im deutschen Sprachraum gebräuchlichen Namen der Flipperautomaten geprägt. Erstmals eingesetzt wurden flippers, noch nach außen gerichtet, im Spiel ‚Humpty Dumpty‘ der Firma Gottlieb, ihre Erfindung wird dem Designer Harry Mabs zugeschrieben.

1948 präsentierte die Firma Genco im Spiel ‚Triple Action‘ erstmals zwei Flipperfinger am unteren Spielfeldrand, 1950 brachte Gottlieb ‚Just 21‘ auf den Markt, den ersten Automaten mit den bis heute üblichen zwei nach innen gerichteten Flipperfingern. Maßgebliche Designer aus jener Zeit waren etwa Steve Kordek oder Wayne Neyens, ab den 60er-Jahren gehört Ed Krynski zu den kreativsten Köpfen dieser Branche.

Trotz oder vielleicht gerade wegen ihrer Beliebtheit führten Flipperautomaten in den USA sehr bald ein mehrere Dekaden währendes Schattendasein. Ihnen haftete eine zwielichtige Aura an, da sie in der Öffentlichkeit als zufallsbasiertes Glücksspiel wahrgenommen wurden, als abhängig machende Zockermaschinen. Zu diesem falschen Bild trugen unter anderem Hollywood-Filme maßgeblich bei, die Flippern oft als Zeitvertreib fauler Teenager darstellten. Dementsprechend wurden die Automaten – außerhalb von Las Vegas – großteils verboten.

Der Siegeszug der Flipper ließ sich dennoch nicht aufhalten: Im deutschsprachigen Raum fanden die Spiele in den Wirtschaftswunderjahren der 50er- und 60er-Jahre zunehmenden Absatz, der europäische Markt gewann an Bedeutung. In Deutschland waren Flipperautomaten zunächst ein Luxusobjekt in der Preiskategorie eines Neuwagens, mit steigendem Angebot wurden sie in den 60er-Jahren aber zum gesellschaftlich weit verbreiteten Kultobjekt, gerade bei der jüngeren Generation.

Das dürfte zum einen mit technischer Innovation zu tun gehabt haben, deren Stand sich stets auch in den neuesten Flipperspielen widerspiegelte: Rollenzählwerke etwa, die immer größere Punktgewinne abrechnen konnten, ersetzten die vorher üblichen stationären Leuchtanzeigen; die automatische Kugelvorlage ersetzte allmählich den klassischen Ballheber. Zum anderen war Flippern aber auch eine soziale Aktivität. Während in Amerika der Ein-Mann-Flipper am beliebtesten blieb, dominierten im deutschsprachigen Raum Mehrpersonenflipper für bis zu vier Spieler. Darüber hinaus waren die Automaten mit einem modernen Grafikdesign auch optisch Ausdruck einer jungen, wilden Popkultur, eben regelrecht „ausgeflippt“. Dass dieses Wort, ähnlich wie auch „tilten“, der „Tilt“ oder „Game Over“ seit jener Zeit als Neologismen in den deutschen Wortschatz übergegangen sind, zeigt die zeitweise gesellschaftliche Relevanz der Flipper.

1970 etablierte die Firma Williams mit ihrem Spiel ‚Aces & Kings Pinball‘ eine weitere Spielmechanik dauerhaft auf dem Markt, den outhole-Bonus, eine während des Spiels kontinuierlich aufgebaute Punktzahl, die verloren geht, wenn der Automat geschlagen wird und tiltet. Des weiteren standen die 70er-Jahre im Zeichen der Elektronik. Leiterplatten und digitale Displays ersetzten nun zunehmend die Rollenzähler und bisherigen Schaltsysteme. ‚Flicker‘ von Bally war 1974 das erste Spiel mit einem Mikroprozessor.

Während die Maschinen mit dem zunehmenden Austausch hölzerner Bestandteile durch Metall äußerlich robuster wurden, wurden durch die Programmierung auf Mikroprozessoren die Spielverläufe kontrollierter und beherrschbarer. Damit einhergehende neue Möglichkeiten für komplexere Regelsysteme verliehen den Flippern auch spielerisch neue Anreize.

So wich die düstere Aura des Glücksspiels von den Automaten, spätestens als 1976 in New York in einem Verfahren mit US-weiter Symbolwirkung der junge Redakteur Roger Sharpe vor Journalisten und Fotografen bewies, dass Flippern ein Geschicklichkeitsspiel ist und mit Glück nur wenig zu tun hat. Indem er das Ziel seiner Schüsse präzise vorhersagte, überzeugte das Flipper-Ass das Gericht und half entscheidend bei der Aufhebung des Flipperverbots. Es verwundert daher nicht, dass nie mehr Flipperautomaten verkauft wurden als in den Jahren 1977 bis 1979. Letzteres gilt gar als das Jahr mit der bis heute weltweit höchsten Flipperdichte.

Die heraufdämmernde Ära der Computer- und Videospiele der frühen 1980er-Jahre war für die Flipperindustrie Fluch und Segen gleichermaßen. Einerseits brachen die Umsätze merklich ein, als sich die Spielhallen mit Videospielautomaten füllten, der Boom war vorbei. Andererseits wirkten die Entwicklungen in den Bereichen Computertechnik und Programmierung auch fruchtbar auf die Designs neuer Flipperspiele.

Einige bahnbrechenden Entwürfe und Mechanismen, die bis heute überdauert haben, stammen aus jener Zeit. Dazu gehören sprechende Spiele wie Williams’ ‚Gorgar‘; Rampen für die Bewegung der Kugeln, wie etwa Williams’ ‚Space Shuttle‘; das multiball-System von Williams’ ‚Firepower‘; Spiele mit mehreren Spielebenen wie Gottliebs ‚Black Hole‘ sowie blinkende Verfolgungslichter, wie sie bei Ballys ‚Xenon‘ zum Einsatz kamen. Obwohl diese Neuerungen die Spieler nicht im von den Herstellern erhofften Maß zurückgewannen, veränderten sie die Wahrnehmung der Spieler hinsichtlich der Flipperautomaten für die kommenden Dekaden.

Das Jahr 1983 markiert den Tiefpunkt der Flipper. Von Videospielautomaten an Beliebtheit weit übertroffen und in einem gesättigten Markt schien der Flipper am Ende zu sein. Nie wieder konnten die Spielautomaten zu jenem alten Glanz der späten 70er zurückkehren. Dennoch sahen auch die 80er- und 90er-Jahre noch einige Erfolgsgeschichten. Flipper entwickelte sich mit steigender Komplexität von einem Massenphänomen mit niedriger Zugangsschwelle zunehmend zu einem Hobby mit Sportcharakter hin. Und so stammen viele der bis heute beliebtesten Sammlerklassiker aus jenen letzten zwei Dekaden des alten Jahrtausends: ‚Medieval Madness‘, ‚Cirqus Voltaire‘, ‚Twilight Zone‘, ‚Theatre Of Magic‘, ‚Monster Bash‘ oder ‚Scared Stiff‘.

Auch ‚Addams Family‘, das mit über 20000 Exemplaren meistverkaufte Flipperspiel der 90er-Jahre und gleichzeitig der beliebteste Flipper des ausgehenden 20. Jahrhunderts markiert einen der späten Erfolge der mittlerweile zu WMS Industries verschmolzenen Firmen Williams und Bally.

Am Ende der goldenen Ära der Flipperhersteller standen das Spiel ‚Cactus Canyon‘ und die ‚Pinball 2000‘-Maschinen (etwa ‚Revenge from Mars‘), die Videodisplays mit kurzen Filmsequenzen in das Flipperspielfeld integrierten. Mit jeweils nur noch wenigen tausend verkauften Exemplaren gab WMS Industries die Produktion von Flipperautomaten um die Jahrtausendwende schließlich überraschend auf. Im gleichen Jahr wurde Stern Pinball Inc. gegründet, die einzige größere Firma, die noch heute jedes Jahr mehrere neue Flippermodelle auf den Markt bringt. Sie produziert Geräte für die wenigen verbliebenen Aufsteller, vor allem aber für Private, die über das nötige Kleingeld verfügen.

Heute ist Flippern ein Nischenhobby für Fans, Liebhaber und Sammler, das sich in einer aktiven – und dank Internet eng vernetzten – Szene mit regem Austausch und Turnieren wieder guter Gesundheit erfreut. Wenngleich sich die Produktion von Flipperautomaten quantitativ wie qualitativ nicht mehr auf dem Niveau ihrer Triumphzeiten in den 70er-, 80er- und 90er-Jahren befindet, passiert dennoch Innovation, etwa mit der Umstellung der Beleuchtung auf LEDs, die weniger Energie verbrauchen und durch geringere Wärmeerzeugung auch das Material weniger belasten. Auch im Hinblick auf Komplexität, Regelwerke und Spielqualität gibt es nach wie vor Fortschritte.

Da sich seit den frühen 2000er-Jahren zunehmend kleine, unabhängige Hersteller um die Produktion von Flippern bemühen, ist ein Aussterben des Hobbies derzeit glücklicherweise nicht zu befürchten. Der jüngste Meilenstein dürfte die Entwicklung von Multimorphics multimodularem Flipperautomat sein, der in etwa einer Spielkonsole vergleichbar ist, in die unterschiedliche Spielkassetten eingesetzt werden können. Neu ist dabei überdies das große interaktive Display, das als hauptsächliche Spieloberfläche dient.